Bevor wir mit unseren drei kleinen Kindern (3,6,9) ins südliche Afrika gereist sind, haben wir immer wieder die Bedenken gehört, dass unsere Kinder für eine Safari zu jung sind. Erstens, da für sie die langen Fahrten sehr langweilig wären und zweitens, da die Safari-Anbieter die Kinder erst ab zwölf Jahren mitnähmen.
Wir sind trotzdem gefahren. Und wie es so oft ist, alle Bedenken waren unbegründet! In diesem Blogbeitrag teilen wir unsere 3 wertvollsten Tipps für Safaris mit Kindern und geben Antworten auf Fragen, die wir immer wieder gestellt bekommen haben.
Dürfen Kinder erst ab 12 Jahren auf eine Safari?
Nein! Wir haben in den Nationalparks in Botswana, Namibia und Südafrika viele andere Familien getroffen. In erster Linie lokale Familien bzw. aus den Nachbarländern. Viele hatten kleine Kinder dabei und einige sogar winzige Babys! Auch in den Safari-Fahrzeugen haben wir kleine Kinder gesehen und somit scheinen Anbieter auch jüngere Kinder mitzunehmen. Wir waren mit dem eigenen Auto unterwegs und haben nur eine offizielle Safari gemacht - per Boot. Auch da war das Alter der Kinder kein Thema! Kinder unter 6 Jahren zahlen oft bei Veranstaltern nichts und Kinder unter 12 zahlen meistens die Hälfte. Nationalparks sind häufig sogar komplett gratis für Kinder unter 12 Jahren. Der Eintrittspreis war somit der einzige Faktor, wo das Alter der Kinder eine Rolle gespielt hat!
Wir haben, wie gesagt, die Nationalparks auf eigene Faust erkundet. Auch an den Eingangs-Gates hat nie jemand etwas gesagt, weil wir kleine Kinder dabei hatten. Im Etosha Nationalpark wurden wir lediglich darauf hingewiesen, dass wir nicht aussteigen und die Fenster nur halb geöffnet haben sollten. Das wurde aber jedem Touristen gesagt, nicht nur uns mit den Kindern!
Die Safari-Fahrzeuge sind übrigens in der Regel komplett offen, also ohne Fenster! Auch das ist mit Kindern kein Thema, so lange sie sich ruhig verhalten. Die Tiere sehen das Auto als Ganzes und haben keine Lust darauf, so ein großes "Tier" anzugreifen.
Ist eine Safari für Kinder nicht tierisch langweilig?
Es gibt Momente, da kann es vorkommen, dass sich längere Zeit kein Tier zeigt und ja, da kann es etwas langweilig werden. Allerdings ist der Moment, wenn dann wieder ein Tier entdeckt wird, so magisch, dass die Langeweile sofort vergessen ist! Unsere drei Kinder (3,6,9) haben Safaris geliebt und somit haben wir uns quasi von Nationalpark zu Nationalpark gehangelt, da sie einfach nicht genug von den Tieren bekommen haben!
Wir waren ja mit dem eigenen Auto unterwegs und das würde ich Dir auch empfehlen, denn dann kannst Du...
- den Rhythmus selbst bestimmen. Wir haben auch einfach mal an einem Wasserloch für längere Zeit Pause gemacht, einen Snack gegessen und geguckt, was für Tiere kommen.
- Außerdem konnten wir laut sein und mussten keine Rücksicht auf andere Touristen nehmen. Wir haben die Fenster hochgekurbelt, Musik angemacht, Spiele gespielt und so ging die Zeit, in der wir keine Tiere gesehen haben, schnell vorbei. (Ein paar konkrete Tipps gegen Langeweile auf Safaris findest Du etwas weiter unten.)
- Und wenn wir ein Tier entdeckt haben, dann konnten wir es so lange wir wollten beobachten, ohne dass ein Guide das Tempo vorgegeben hat.
Was ist der Trick, um möglichst viele Tiere auf einer Safari zu sehen?
Ja, wir haben wirklich viele Tiere gesehen und wir wurden oft nach unserem "Trick" gefragt. Erstens haben wir alle, also 10 Augen, aus dem Fenster gestarrt und Wiesen, Gebüsche und Bäume systematisch gescannt. Wir haben uns sogar aufgeteilt, wer was beobachtet. Zweitens haben wir Safaris früh morgens gestartet und sind auch abends in der Dämmerung auf Tier-Suche gegangen.
Aber wenn wir ehrlich sind haben wir die Tier-Formel nicht geknackt und glauben, dass es am Ende Glück ist. Wir hatten einen Tag an dem haben wir zur Mittagszeit einen Geparden, etwas später einen Leoparden und zur Dämmerung neun Löwinnen gesehen und dann hatten wir anderen Tage, wo wir “nur” ein paar Elefanten, Giraffen, Zebras und Warzenschweine gesehen haben, obwohl wir Stunden durch die Gegend gefahren sind!
Ich muss selbst schmunzeln, während ich das schreibe. Ja, man wird mit der Zeit etwas verwöhnt, was die Tiere angeht. In Botswana gibt es die meisten Elefanten der Welt und von daher haben wir dort wirklich SEHR viele Elefanten gesehen. Auch Warzenschweine (Pumbas) sieht man viele. In der Stadt Kasane in Botswana laufen sie sogar durch die Straßen! Im Etosha Nationalpark in Namibia gibt es wiederrum unglaublich viele Zebras und Gnus und auch Giraffen! Wir haben Glück gehabt und haben uns von Safari zu Safari gesteigert. So waren wir bei jedem Tier euphorisch.
Und apropos mit Kindern eine Safari machen, besonders unser Jüngster (3), hat sich bis zum Schluss über jedes Impala gefreut. Und davon gibt es wirklich viele!
Als kleiner Tipp, wir persönlich haben am meisten Tiere an der Chobe River Front und im Etosha Nationalpark gesehen. Aber auch das kann einfach nur Glück gewesen sein.
Was sind Deine 3 Top-Tipps für Safaris mit Kindern?
1. eigenes Fahrzeug
Fahre wenn möglich mit dem eigenen Auto, damit Du die Pausen selber gestalten kannst und auch mit der Lautstärke der Kinder keine Rücksicht auf andere nehmen muss.
2. Beschäftigungsmaterial
Nimm Beschäftigungsmaterial für die Kinder mit, weil die Fahrten teilweise sehr lang sind und es nicht immer spannende Tiere zu entdecken gibt. Hier ein paar Ideen:
-
es gibt zum Beispiel in den Nationalparks oft ein Heft mit allen Tieren des Parks drin zu kaufen. Dort können die Kinder viel über die Tiere erfahren und all die Tiere ankreuzen, die sie entdeckt haben.
-
Nimm außerdem ein Fernglas mit und ggf. ein ausrangiertes Handy als Kamera für die Kinder. Unsere Kinder haben tolle Fotos und Videos gemacht und sich selber daraus Erinnerungsfilmchen erstellt.
-
Lade vorher Hörspiele über Tiere oder Afrika herunter. So können die Kinder hören und trotzdem dabei aus dem Fenster schauen, um nach Tieren zu suchen.
-
Das gleiche gilt für Musik. Wir haben uns eine Safari-Playlist erstellt und das hat immer gute Laune gemacht, wenn wir mal länger kein Tier entdeckt haben.
-
Unsere Mittlere hat ein Tagebuch von ihrer Klasse geschenkt bekommen und hat darin alle Tiere vermerkt, die sie gesehen hat. Schreiben konnte sie aber nur, wenn wir standen. Die Straßen in den Nationalparks sind meistens Off-Roadstraßen, die entweder sandig oder steinig sind und somit holpert es beim Fahren sehr.
3. Campingplatz im Nationalpark
Wenn Du ein Kind hast, das nicht so gerne Auto fährt, dann gehe auf jeden Fall auf einem Campingplatz im Nationalpark (auch wenn der teurer ist), weil Du so die meiste Fahrzeit innerhalb des Parks nutzen kannst. Ansonsten vergeht oft schon viel Zeit, bis Du überhaupt beim Eingang zum Nationalpark angekommen bist! Wenn der Campingplatz im Nationalpark ist, dann kannst Du kleinere Safaris von 2-3 Stunden, zum Beispiel direkt früh morgens oder am späten Nachmittag machen. Eine andere Option ist, ein Picknick mitzunehmen und im Auto an einem Wasserloch ausgiebig Picknick zu machen. Natürlich IM Auto! Aussteigen solltest Du nach Möglichkeit auf Safaris nicht!
Wie Du auch außerhalb des Autos mit kleinen Kindern möglichst sicher durchs südliche Afrika reisen kannst, erfährst Du in diesem Blogartikel.
Hast Du noch Fragen? Dann schreib sie gerne unten in die Kommentarfunktion.
Hab eine wunderbare Zeit mit Deinen Kindern und genieße das Abenteuer Afrika und ganz besonders die Safaris!
Reiselustige Grüße,
Stephi (mit Ben, Maya, Ella und Finn)
Stephi Wallenborn ist Verlegerin der B-OB Coddiwomple und die Weltenbummler Kids Buchreihe. Sie und ihr Mann Ben (der Autor der Bücher) wollen mit ihren Büchern und ihren Mitreise-Stories auf Instagram die Welt in alle Kinderzimmer bringen. Die "B-OB Coddiwomple" Bücher und interessantes Reisezubehör für Kinder findet Ihr hier. Um unsere Mitreise-Stories zu sehen folgt gerne @weltenbummlerkids auf Instagram.